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Minimal-invasive Chirurgie

Minimal-invasive Eingriffe sind beispielsweise heute schon bei vielen Eingriffen Standard. Die endoskopische Operationstechnik ermöglicht es heute in den meisten Fällen, einen Bauchschnitt zu vermeiden und hilft so, die Belastungen während der Operation und die Schmerzen danach ausgesprochen gering zu halten. Dies erspart Frauen langwierige Heilungsprozesse. Dr. Bernd Holthaus gehört zu den ausgewiesen Experten auf diesem Gebiet und wurde wegen seiner operativen und wissenschaftlichen Leistungen bereits vielfach national und international als Operateur eingeladen.
Minimal-invasive und organerhaltende Eingriffe sind daher ein Schwerpunkt der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe am St. Elisabeth Krankenhaus Damme.

Folgende Operationen werden derzeit per Bauchspiegelung oder Gebärmutterspiegelung vorgenommen!
Gebärmutter
  • Entfernung von Myomen unter Erhalt der Gebärmutter (ggf. auch per Gebärmutterspiegelung)

  • Totale Laparoskopische oder subtotale Gebärmutterentfernung (TLH, LASH), ggf. mit Einlage eines Netzes bei Senkungsbeschwerden

  • Abtragung der Gebärmutterschleimhaut (per Gebärmutterspiegelung)

  • Entfernung von Lymphknoten aus der Becken -und Hauptschlagaderregion bei Gebärmutterhalskrebs oderd Gebärmutterschleimhautkrebs

Eileiter
  • Eileiterdurchtrennung (Sterilisation)

  • Prüfung der Eileiterdurchgängigkeit im Rahmen der Sterilitätsdiagnostik

  • Eileitererhaltende Eingriffe bei Eileiterschwangerschaft

  • Eröffnung verschlossener Eileiter (z.B. Fimbrioplastik) nach vorausgegangenen Entzündungen

  • Entfernung des Eileiters

Eierstock
  • Entfernung von Zysten aus dem Eierstock

  • Spezielle Behandlung der Eierstöcke bei PCO (z.B. Stichelung der zystisch veränderten Eierstöcke beim Syndrom der polycystischen Ovarien)

  • Entfernung des Eierstockes

  • Entfernung von Endometriosezysten und von infiltrativen Endometrioseherden

Und so funktioniert Minimal-invasive Chirurgie (MIC)
In der traditionellen operativen Gynäkologie wird durch Einschnitte in die Haut und in die darunter liegenden Gewebsschichten der Bauch so weit geöffnet, dass der Chirurg das erkrankte Organ mit den Händen erreichen und behandeln bzw. entfernen kann. Mit Hilfe der Minimal-invasiven Chirurgie (MIC) werden durch kleinste Einschnitte miniaturisierte chirurgische Instrumente und eine ebenso kleine Kamera in die jeweiligen Körperhöhlen geführt. Die Operation wird im weiteren Verlauf genauso durchgeführt wie bei einem offenen Eingriff. Allerdings ermöglicht die spezielle optische Verstärkung einem erfahrenen Chirurgen, weitaus präziser zu operieren als nach der herkömmlichen Methode.

Patientinnen sind schnell wieder fit
Wegen der deutlich kleineren Einschnitte in der Körperoberfläche, des präziseren und dadurch schonenderen Umgangs mit den betroffenen Organen und der bei manchen Eingriffen erheblich kürzeren Operationsdauer erholen sich die Patientinnen schneller und können in kürzester Zeit in den normalen Alltagsbetrieb zurückkehren.

Methodik
Die minimal-invasiven Methoden in der Gynäkologie sind vor allem die Bauchspiegelung (Laparoskopie) und die Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie). Die erste Bauchspiegelung mit Entfernung eines Blinddarmes wurde in den 70er Jahren von Prof. Kurt Semm durchgeführt. Seitdem hat diese Technik eine rasante Entwicklung vollzogen.

Laparoskopie (Bauchspiegelung)
Die Bauchspiegelung wird wie eine konventionelle Bauchoperation in Vollnarkose durchgeführt. Nach der Desinfektion der Haut, wird mit Hilfe einer speziellen Kanüle Kohlendioxid (CO2) in die Bauchhöhle geleitet. Auf diese Weise hebt sich die Bauchdecke von den inneren Organen, so dass diese einer Betrachtung zugänglich sind.

Mini-Zugänge für Optik und Instrumente
Anschließend wird ein dünnes Röhrchen 10mm Durchmesser (Trokar) meist im Bereich des Bauchnabels durch die Bauchdecke geschoben. Dieses dient als Zugang für das eigentliche Endoskop, die Optik, über die sich der Operateur einen Einblick in den Bauchraum verschaffen kann. Diese Optik trägt an Ihrem äußeren Ende eine Videokamera, die alle Bilder auf Bildschirme überträgt. Je nach Ausmaß der Operation werden dann unter Sicht 1 bis 3 weitere Trokare im Unterbauch platziert. Bei den meisten Operationen sind diese nur 5 mm im Durchmesser und werden im Unterbauch in der Nähe des Schamhaarbereiches eingebracht.

Umfassende Untersuchung
Jede Bauchspiegelung beginnt zunächst mit einer sorgfältigen Inspektion der gesamten Bauchhöhle, vom Zwerchfell bis zum tiefsten Punkt des Bauchraumes hinter der Gebärmutter (Douglasraum). Durch die lupenoptische Vergrößerung des Endoskopes, die hervorragenden Licht- und Platzverhältnisse und durch die Darstellung am Bildschirm, ist dies viel effektiver möglich, als bei einer konventionellen Operation mittels Bauchschnitt.

Operation selbst kaum anders als bei offenem Schnitt
Die Operation unterscheidet sich in ihrem Ablauf im Vergleich mit Eingriffen am offenen Bauch folgendermaßen. Die verbesserte Optik ermöglicht einem erfahrenen Chirurgen präziser zu arbeiten und das umliegende Gewebe und Organe weniger zu manipulieren. Außerdem können die OP-Instrumente exakt zu der Stelle des Eingriffs geführt werden auch wenn dies tief im Bauch der Pat. ist. Die einzelnen Operationsschritte sind ähnlich wie bei einer „offen" Operation. Durch immer modernere Entwicklung auf diesem Gebiet, steigern sich auch die Möglichkeiten dieser Operationstechnik.

Kein Fädenziehen nach der OP
Am Ende der Operation wird schließlich das überschüssige Kohlendioxid aus dem Bauch abgelassen, die Instrumente und Trokare entfernt und die kleinen Einstiche in der Regel mit resorbierbaren (sich selbst auflösenden) Fäden vernäht oder nur mit speziellen Pflaster verklebt.

Postoperative Beschwerden
Hin und wieder kommt es zu postoperativen Beschwerden - z.B. Zwerchfellreizung oder Schulterschmerzen -, die durch möglicherweise im Körper verbliebenes Kohlendioxids ausgelöst werden. Dies ist nicht gefährlich. Das Kohlendioxid wird binnen weniger Tage abgebaut.

Vorteile der MIC
Als Patientin genießen Sie eine ganze Reihe von Vorteilen, wenn wir Sie per Bauchspiegelung operiert haben.

  • Vor allem werden Sie weit weniger Schmerzen haben als nach einer konventionellen Operation. Dies ist nicht nur angenehmer für Sie sondern auch von medizinischer Bedeutung: Sie können schneller wieder schmerzfrei atmen und schon am Tag der Operation wieder aufstehen. Auf diese Weise ist das Risiko einer Lungenentzündung, weiterer Infektionen, einer Darmlähmung, einer Thrombose oder einer Embolie deutlich verringert.

  • Durch die nur minimale Schädigung ist auch das Risiko von starken Blutungen verringert.

  • Da wir die zu operierenden Organe unmittelbar erreichen können, wird Ihr Darm durch den Eingriff nicht beeinträchtigt. So kann ihre Verdauung bereits am Tag nach der Operation wieder reibungslos funktionieren.

  • Auch das Risiko von inneren Verwachsungen (z.B. am Bauchfell) ist nach einem minimal-invasiven Eingriff geringer als nach einer offenen Operation. Solche Verwachsungen können gelegentlich zu dauerhaften Beschwerden, möglicherweise sogar zu ungewollter Kinderlosigkeit führen.

  • Die kleinen Wunden eines minimal-invasiven Eingriffs verheilen natürlich erheblich schneller und komplikationsärmer als ein offener Bauchschnitt.

  • Die zurückbleibenden Narben sind klein und unauffällig und liegen zudem überwiegend in der Schamregion, sind also meist kaum zu sehen.

Diese Punkte führen zusammen zu einer geringeren Belastung des Allgemeinbefindens nach der Operation und dementsprechend zu einer schnelleren Erholung. Sie können schneller die Klinik verlassen. Oft können wir laparoskopische Eingriffe auch ambulant durchführen. Nach einer verkürzten Erholungsphase können Sie Ihre häusliche oder berufliche Tätigkeit schnell wieder aufnehmen.